Während „funktionelle“ Beschwerden bislang als psychosomatisch eingestuft wurden, verlangt die besonders in den USA etablierte Functional Medicine moderne, jeweils auf dem aktuellen wissenschaftlichen Stand befindliche, medizinische Untersuchungen als Basis für eine Patienten zentrierte und nicht Krankheiten zentrierte Medizin.
Chronische Erkrankungen werden in erster Linie als Folge eines Mangels (Nährstoffe) bzw. einer Vergiftung (Umweltgifte, Mikroorganismen) gesehen, die zu einer Störung der genetischen Expression und somit zu Fehlsteuerungen auf Zellebene führt. Aus diesem Grund gehören zu den wichtigen Säulen der Diagnostik: umweltmedizinische Analysen (Schwermetalle, Pestizide, Plastikinhaltsstoffe wie Phthalate, Bisphenol A etc.), Nährstoffbedarfsanalysen, Allergietests, Stuhl- und Verdauungsanalysen. Seit 2008 werden bevorzugt DNA- Stuhltests eingesetzt.
Die wichtigen Säulen der Therapie hat Runow zum „Umweltmedizinischen 3-E Konzept“ zusammengefasst:
Nährstofftherapie mit Vitaminen und Mineralstoffen, Amino- und Fettsäuren, ökologische Kost unter Berücksichtigung von Nahrungsmittelallergien
Elimination von Umweltgiften, Entgiftungsbehandlung u.a. mit körpereigenen Wirkstoffen wie Glutathion, Alpha-Liponsäure und mikrobiologischer Balance des Darmes
- Entspannung (physikalische Therapie, Bewegung, Antistress)
Ziel des umweltmedizinischen 3-E Konzeptes ist die Wiederherstellung der biochemischen Balance in folgenden fundamentalen physiologischen Bereichen:
- Hormone und Neurotransmitter
- Oxidations-Reduktions-System
- Mitochondropathien
- Detoxifikation und Biotransformation
- Immun-Imbalancen
- durch Entzündungen verursachte Imbalancen
- Verdauung, Absorption und mikrobielle Imbalancen
- Strukturelle Imbalancen der Zellmembranfunktion
Quelle:
– Pschyrembel Naturheilkunde – De Gruyter Verlag, Berlin, 4. Auflage, S.270